• Landwirtschaft macht Schule: Mehr Bewusstsein für Kochen und Ernährung

          • Seit nicht weniger als 11 Jahren existiert die Initiative "Landwirtschaft macht Schule". Das ländliche Fortbildungsinstitut (LFI), die Landwirtschaftskammer, das Land Tirol, die Agrarmarketing Tirol, sowie fast die Hälfte der Schulen des Landes nehmen an dieser Aktion teil.FÜGEN (fh). Der Hintergrund der Aktion ist im Grund ernst, denn was den SchülerInnen hier vermittelt wird, lernt man für's Leben. Über 2.100 Unterrichtseinheiten und mehr als 300 Kocheinheiten haben geschulte Bäuerinnen aus ganz Tirol im Jahr 2021 geleistet. In Schulstunden, welche von den Bäuerinnen gehalten werden, bekommen die Kinder Wissen rund um Ernährung, Kochen und Regionalität vermittelt. Neben der Theorie werden auch Kocheinheiten angeboten und erfreuen sich größter Beliebtheit.

            "Es geht darum bei den Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass z.B. Kochen nichts lästiges ist und man auch mit wenig Aufwand äußerst schmackhafte Speisen zubereiten kann. Die Begeisterung für das Selberkochen ist teils verloren gegangen und man hat sich auf sog. Convenience- und Fertigprodukte verlassen, aber wenn man über Geschmack und Frische redet, geht nichts über ein frisch zubereitetes Essen", erklärt Landesbäuerin Helga Brunschmid im Rahmen eins Presstermins in der NMS Fügen.
             

            Unterstützung

            Die Wissensvermittlung an die Kinder kann auch im größeren Kontexte gesehen werden denn es geht hier nicht nur um regionale Wirtschaftskreisläufe sondern im weitesten Sinne auch um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Landesrätin Beate Palfrader unterstützt die Initiative seit Beginn mit dem Land Tirol und erklärt:

            "Egal ab Wissen über Lebensmittel, oder praktische Kocheinheit - was die Kinder hier lernen, lernen sie für's Leben. In Sahen Konsumverhalten ist es wichtiger denn je sich auf Nahrungsmittel auf der Region zu konzentrieren und das zu kaufen was möglichst kurze Transportwege hat", erklärt Landesrätin Beate Palfrader. Dass es einen Mangel an Kochlehrer*innen gibt ist kein Geheimnis. In zahlreichen Schulen der Region werden Lehrer*innen mit der nötigen Erfahrung bzw. Ausbildung schmerzlich vermisst. Die fixe Aufnahme der gesamtheitlichen Thematik in den Lehrplan ist Bundessache und hier scheint nicht allzuviel Interesse dafür zu bestehen. Im neuen Lehrplan, welcher im Herbst 2023 kommt, werden Praxisstunden in der Küche erneut gekürzt.
             

            Schulische Praxis

            Im Unterricht in der NMS Fügen bei Direktor Helmut Mader konnte man sich gleich vor Ort von den Kochkünsten der SchülerInnen überzeugen. Kochlehrer Tobias Erler und seine SchülerInnen waren mit vollem Eifer dabei und unterhielten Unterstützung von Bäuerin Alexandra Kammerlander. Kräuter aus dem schuleigenen Garten wurden verwendet um dem Veggie-Burger die nötige Würze zu verleihen. 

            www.schuleambauernhof.at

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